Imkern im Oktober (2013)

Imkern im Oktober

Am Bienenstand kehrt nun langsam Ruhe ein. Die Brut geht weiter stark zurück. An warmen Tagen fliegen die Bienen nochmals aus und nutzen die warmen Stunden um bei geeigneten Trachtquellen noch Pollen zu sammeln. Bei kalten Temperaturen ziehen sich die Bienen bereits zu einer Traube zusammen. Der Imker hat alles getan, damit die Bienenvölker gut durch den Winter kommen. Versorgt mit einer jungen Königin, neuem Wabenbau und genügend Futter sollten die Völker gut eingewintert sein. Völkerkontrollen sollten nur noch in dringenden Fällen durchgeführt werden.

Es ist jetzt wichtig, den Futtervorrat der Bienen zu überprüfen. Sollte zu wenig Futter vorhanden sein, kann jetzt noch flüssig nachgefüttert werden. Dies sollte möglichst schnell passieren. Ich kontrolliere aber auch, ob im Brutbereich nicht zu viel Futter eingelagert worden ist. Ist dies der Fall, dann kommt es oft vor, dass das Bienenvolk schlecht überwintert und im Frühjahr eine schlechte Frühjahresentwicklung aufweist. Die Königin sollte genügend Platz zum Brüten haben.

Ansonsten muss der Imker jetzt nicht mehr viel Zeit in seine Bienenvölker investieren. Wenige Handgriffe genügen. Die Fluglöcher sollten nach der Fütterung wieder geöffnet werden, damit im Winter die feuchte Luft besser entweichen kann. Sie müssen aber gleichzeitig mäusesicher gemacht werden. Deshalb sollte die Höhe der Fluglöcher jetzt 6 – 7 mm nicht übertreffen. Die Mäuse suchen gerade jetzt im Herbst einen warmen Platz zum Überwintern. Die Fluglöcher können mit einem Gitter oder mit Flugkeilen gesichert werden.

Schwache Völker sollten nicht in den Winter genommen werden. Lieber weniger Völker einwintern und diese gesund auswintern. Völker, die einen höheren natürlichen Varroafall als 1 Milbe pro Tag aufweisen, müssen im Winter nochmals behandelt werden. An warmen Tagen kann man jetzt aber auch noch eine Kurzzeitbehandlung mit Ameisensäure durchführen. Für eine Behandlung mit Oxalsäure ist es im Oktober meistens noch zu früh, da viele Königinnen noch grössere Brut aufweisen.

Jetzt ist für den Imker auch die Zeit da, seinen Bienenstand winterfest zu machen. Abdeckungen sollten windsicher gemacht werden. Äste, die an das Bienenhaus oder an Bienenbeuten schlagen können, werden entfernt. Alle nicht mehr benötigten Imkergeräte (Futtertröge, Besen, Smoker, etc.) werden gründlich mit heissem Sodawasser gereinigt. Nicht mehr benötigte Beuten werden von Wachs- und Propolisresten befreit und ebenfalls mit Sodawasser ausgewaschen. Anschliessend sollten sie mit klarem Wasser ausgespült und in der Sonne getrocknet werden. Die Sonnenstrahlen haben eine desinfizierende Wirkung. Alte Brutwaben können nun eingeschmolzen werden. Da heute Rähmchen zu günstigen Preisen angeboten werden, lohnt sich der Zeitaufwand oft nicht mehr, diese zu reinigen. Einmal im Jahr reinige ich meinen Smoker gründlich. Dazu lege ich diesen über Nacht in Sodawasser ein. Der Blasebalg sollte dabei nicht mit dem Wasser in Kontakt kommen. Am nächsten Morgen entferne ich ohne grosse Mühe alle verrusten Beläge.

Wer im Frühling noch nichts zur Verbesserung der Bienenweide getan hat, der hat nun die Möglichkeit, dies nachzuholen. Im Herbst gepflanzte Bäume und Sträucher wachsen besonders gut an.

Jetzt stehen die letzten Beraterabende an. Die Berater werden in den Sektionen Brig, Goms, Leuk zu verschiedenen Themen Vorträge halten. Alle interessierten Imker sind herzlich zu diesen Fortbildungsanlässen eingeladen.
Oggier Bernarda Oktober 2013

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