Imkern im März
Endlich werden die Tage länger. Die Bienen sitzen zwar immer noch in der Wintertraube, trotzdem beginnen die Bienen langsam, aber sicher mit dem Brutgeschäft. Sobald die Temperaturen steigen, steigt auch die Bruttätigkeit der Bienen. Dadurch steigt der Futterverbrauch. Wenn die Bienenvölker knapp an Futter sind, so muss der Imker für Ersatz sorgen. Am besten eignet sich dazu invertiertes Futter oder Blütenhonig aus der eigenen Imkerei.
Im Moment hat uns der Winter noch voll im Griff. Aber sobald die ersten Weiden und Haselsträucher blühen, tragen die Bienen zur Unterstützung der Bruttätigkeit Pollen ein. Dieser Eintrag regt die Eiablage der Königin und die Brutpflege an. Durch die erhöhte Bruttätigkeit steigt der Energieumsatz und die Kotblasen der Bienen füllen sich. Sobald die Temperturen steigen, verlassen die Bienen die Beute und koten ab. Manchmal kann man dabei folgendes beobachten: Der Schnee vor den Bienenständen ist mit Kotspritzern übersät oder das weisse Auto sollte in der nächsten Zeit in die Waschstrasse gefahren werden. Je stärker ein Volk ist, umso grösser ist die Verschmutzung. Wenn die Bienen zusätzlich tote Bienen und Gemüll heraustragen, ist alles in Ordnung. Oft können die Bienen aber nicht alles heraustragen. Dann kann der Imker eingreifen, indem er die Böden auswechselt und reinigt oder mit der Reinigungskrücke das Gemüll entfernt.
Der Wasserbedarf der Bienen ist im Frühling hoch. Meistens finden die Bienen in dieser Zeit Pollen, selten aber Nektar. Das Kondenswasser, das während der Bruttätigkeit im Stock entsteht, nutzen die Bienen ebenso wie die verschiedenen Wasserstellen, die sie in der Nähe ihres Stockes finden. Ist keine Wasserquelle vorhanden, sollte der Imker eine Tränke einrichten. Eine einfache Regentonne mit einem Holzbrett reicht meistens schon. Wichtig ist, dass die Wasserquelle nicht versiegt.
Was kann der Imker im März sonst noch tun? Nicht viel. Oft wurde ein Aufritzen der Futterwaben im Frühling empfohlen. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass dieses „Reizen“ nicht zu einem grösseren Brutvorkommen oder stärkeren Völkern führt. Man sollte sich deshalb gut überlegen, ob man die Völker zu diesem frühen Zeitraum stören will. Wenn die Völker mit genügend Futter versorgt sind, dann können wir uns noch eine kleine Pause gönnen.
Einen guten Start in die neue Bienensaison wünscht euch
Oggier Bernarda
März 2015