Imkern im Januar (2014)

Imkern im Januar

Ich wünsche allen Oberwalliser Imkerinnen und Imker ein gutes Neues Jahr und viel Erfolg in der Imkerei. Nach den letzten Arbeiten im Dezember steht nun im Januar zuerst einmal Ruhe auf dem Bienenstand an. Ist es draussen über einen längeren Zeitraum kalt, so brauchen wir uns um unsere Bienen keine Sorgen zu machen. Diese sind dann meistens ruhig und verlassen die Beute nur an warmen Tagen zum Abkoten. Die wichtigste Aufgabe des Imkers besteht nun nämlich darin Störungen vom Bienenvolk fernzuhalten. Auch ein eingeschneiter Bienenstand muss uns nicht beunruhigen, vor allem, wenn bei Magazinbeuten ein offener Boden vorhanden ist. Sollte dieser nicht vorhanden sein, müssen die Fluglöcher unbedingt frei gehalten werden. Dieses Jahr ist der grosse Schnee noch ausgeblieben. Trotzdem sollten wir ab und zu nach unseren Bienenständen schauen, um bei eventuellen Schäden rasch reagieren zu können. Erhöhter Totenfall kann zu verstopften Fluglöchern führen.

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Wer jetzt gerne wissen möchte, was in seinen Bienenvölkern passiert, kann dies einfach und ohne Störung des Bienenvolkes mit der Windeldiagnose tun (nach Pia Aumeier):

  • Zunächst einen Blick ins Flugloch werfen. Ist der Boden (Gitterboden) sauber?
  • Saubere Stockwindel für circa 3 Wochen einschieben.
  • Reste von Futterzelldeckeln oder Zuckerkristallen geben Auskunft über den Sitz und die Stärke des Volkes.
  • Verlorene Wachsplättchen und Bieneneier zeigen Bau- und Bruttätigkeit an. Wo rundliche Brutzelldeckel auftauchen, wird bereits seit mindestens 3 Wochen gebrütet.
  • Liegt die Oxalsäurebehandlung bereits mehr als 4 Wochen zurück und fallen mehr als zwei Milben täglich, muss das Volk für eine zeitige Drohnenbrutentnahme vorgemerkt werden.
  • Bienenteile und Kotspuren zeigen eingeschlossene Mäuse an, von denen die Bienen sofort befreit werden sollten.

Jetzt ist auch die Zeit, sich Gedanken über die eigene Betriebsweise zu machen.

  • Welche Ziele möchte ich in diesem Jahr erreichen?
  • Wie viel Zeit bin ich bereit zu investieren?
  • Welche Schwierigkeiten traten letztes Jahr auf?
  • Soll der Bestand erhöht werden?
  • Will ich Königinnen züchten? Sollen neue Zuchtlinien helfen, die Qualität der Bienenvölker zu verbessern?
  • War die Varroabehandlung erfolgreich?

Wichtig ist dabei die Aufzeichnungen des letzten Jahres auszuwerten. Nur so können Fehler erkannt und vermieden werden. Ebenso gilt: Was letztes Jahr gut funktioniert hat, muss nicht zwangsläufig in diesem Jahr funktionieren. Es gilt sich rechtzeitig vorzubereiten und zu planen. Denn ehe man es sich versieht, steht der Frühling vor der Tür.

Wer sich für neue Imkerliteratur interessiert, dem seien folgende Bücher empfohlen:

  • Honigbienenhaltung, Werner Gekeler, Verlag Eugen Ulmer, ISBN 978-3-8001-6969-6
  • 1x1 des Imkerns, Friedrich Pohl, Kosmos Verlag
  • Wandern in der Imkerei, Marc-Wilhelm Kohfink, Verlag Eugen Ulmer
  • Monat für Monat Imkern leicht gemacht, Jean Riondet, Verlag Eugen Ulmer

Allen wünsche ich ein erfolgreiches Bienenjahr.

Oggier Bernarda
Januar 2014

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