Imkern im Dezember (2013)

Imkern im DEzember

Nach den letzten kalten Novembertagen herrscht nun im Bienenstock Ruhe. Die Lebensfunktionen der Bienen sind auf ein Minimum reduziert, die Bienentraube hat sich gebildet und das Volk braucht nur noch wenig Nahrung. Der Imker sollte trotzdem noch ab und zu Kontrollgänge durchführen, um zu sehen, ob die Flugfront frei von toten Bienen oder Schnee und Eis ist.

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Wichtig ist jetzt, dass an den Bienenständen Ruhe herrscht. Jede Störung schädigt das Bienenvolk. Schlagende Äste, Mäuse im Stock und Spechte, die Löcher in Beuten schlagen können Schäden hervorrufen. Die Bienen reagieren mit einem Aufbrausen und einem erhöhtem Futterverbrauch. Eine Folge davon kann die Ruhr sein, eine Durchfallerkrankung der Winterbienen. Der Hinterleib der Bienen treibt stark auf und die Bienen entleeren ihren Darm schon im Bienenstock. Verkotete Waben und Flugbretter sind sichtbare Zeichen dieser Krankheit.

Am 7. Dezember feiern viele Sektionen im Oberwallis das Fest des Bienenpatrons Ambrosius, einst Bischof von Mailand. Der heilige Ambrosius verfasste ein Loblied auf die Biene:

Wie gross sind doch die Bienen! Sie besitzen allein unter allen Lebewesen eine allen gemeinsame Brut, bewohnen alle nur ein Haus, leben innerhalb der Schwelle einer einzigen Wohnung. Die Arbeit ist allen gemeinsam, allen gleich auch die Nahrung, gemeinsam das Wirken, gemeinsam Erwerb und Verdienst, gemeinsam das Schwärmen. – wozu mehr? – allen gemeinsam der Ursprung.

Für uns Imker ist jetzt die Zeit unserem Herrgott für das heurige Bienenjahr zu danken und unserer verstorbenen Imkerkollegen zu gedenken. Oft findet nach der Ambrosiusfeier noch ein gemütliches Zusammensein statt, bei dem sicher die eine oder andere Anekdote erzählt wird.

Ich wünsche allen Imkern ein frohes Weihnachtsfest, und besonders viel Gesundheit und Freude mit den Bienen im neuen Jahr.

Oggier Bernarda
Dezember 2013

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